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Der 2. Besuch in Kanada   
 
Reisebericht vom 02.09.00 – 10.09.00 (Lich-Sippe, Thüringen)
 
Das Fernweh nach Kanada war so stark, mich zog es regelrecht zurück zu den Bergen, Seen, Bären, Büffeln
und natürlich zu Lieselotte, Dieter und Margarete, sowie Hündin Sammy.
Ich wusste, dass es vielleicht schon zu spät sein würde, noch Lachse zu sehen, aber die weißen Ziegen, da könnten wir Glück haben.
Günter, Marina und Ihr Sohn Stephan Schleicher aus Hümpfershausen, die ich über die Thüringer Jugendfeuerwehr kennenlernte, schlossen sich mir an.
Schon im Vorfeld teilte mir Lieselotte mit, dass eventuell noch Besucher aus Florida ( Cousine ), im kleinen Häuschen in Jasper sein könnten.
Dass wir dann zu einer Familie wie im Bilderbuch wurden, wagten wir nicht zu träumen.
Am 02.09.00 flogen wir also mit British Airways von Frankfurt über London und Toronto nach Calgary. Dabei wurde schon ein lang gehegter Wunsch wahr, einmal mit einer Boing 747 zu fliegen.
 
                      
 
              Boing 747                                                      am Lake Louise                                      kurz vorm Pass                           erste Tiere
 
Nach Empfang unserer Mietwagen, fuhren wir ins Hotel und konnten uns frisch machen sowie noch einen Trink zu uns nehmen, bevor wir wie tot müde ins Bett fielen.
Leider änderte sich das schlechte Wetter nicht, so dass wir nach dem ausgezeichneten Frühstück die Weiterreise im Regen fortsetzen mussten.
Wir folgten den Spuren der 1. Reise, auf dem Highway 1 Richtung Banff, an Lake Louise vorbei, auf den Highway 93, hinein in die Rocky Mountains, an mit Wolken verhangenen Bergen und Eisfeldern vorbei bis zum 1.Stop am Bow Lake.
Die ersten Eisfelder, Wapta Icefield, und Bergspitzen, Mt.Petterson, waren schon kurzzeitig zu sehen, so dass wir guter Hoffnung waren, dass sich das Wetter bessert.
Nach dem 2. Stop an einem Wasserfall und der Überquerung des Sunwapta Passes fing es leicht an mit schneien.
Wir erreichten das Athabasca-Icefield, welches nur zur Hälfte zu sehen war.
Leichtes Erstaunen war hier schon bei meinen Begleitern zu erkennen.
Kurz vor Jasper bekamen wir dann die ersten Hirsche zu sehen. Die Freude war groß, als wir bei Brennes ankamen. Lieselotte wartete schon mit dem Kaffeetrinken auf uns und Sammy erkannte mich auch sofort wieder. Der Besuch aus Florida, Horst und Gisela Becker, freuten sich ebenfalls, Gesprächspartner und Ausflugsbegleiter bei Ihrem Aufenthalt zu haben, denn Dieter und Lieselotte mussten am anderen Tag wieder nach Edmonton, um Mutter Margarete zu betreuen, was aushilfsweise Tochter Regina erledigte. 
Zu Horst und Gisela kam sofort so etwas wie warme Atmosphäre auf. 
 
                
 
Am frühen Morgen lief ich mit Sammy auf den bekannten Pfaden des Vorjahres spazieren. Nach dem Frühstück mit Thüringer Wurst, verabschiedeten wir uns von den drei Brennes und begannen unseren ersten Convoyausflug auf dem Yellowhead-Pass zu den hoffentlich noch zu sehenden Lachsen nahe Valmont, am Mount Robson vorbei, welcher von Wolken verhangen war. Ich war im ersten Moment sehr enttäuscht, wie im Vorjahr nicht einen Lachs zu sehen. Dabei hatte ich die Reise so geplant, gerade noch welche zu sehen.
Doch was waren das für schwarze Striche im Wasser? Hatte sich nicht gerade etwas bewegt? Tatsächlich, ich traute meinen Augen nicht, da waren doch tatsächlich noch ein paar Nachzügler. Ich wechselte das Ufer und konnte sie nun noch besser sehen. Der Schwanz war schon fast weiß und sie plätscherten sogar stromaufwärts, als wollten sie sich präsentieren. Ich war überglücklich.
An der alten Trapperkneipe machten wir ebenfalls Halt. Diese hatte aber Ruhetag. Trotzdem konnte man von dort schöne Bilder schießen mit dem Fraser River im Hintergrund und einem Mann mit seinem Sohn, welcher gerade eine Forelle fing. Proviant hatten wir ja vorsichtshalber mit.
 
             
 
Nach einem Abstecher zur Mount Robson Ranch, wo Stephan wieder einmal verzweifelt versuchte seine Freundin Yvonne telefonisch zu erreichen, einem Spaziergang zum Overlander Fall, welcher im Vorjahr wegen einem aggressiven Puma nicht zugänglich war und einem Stop am Moose-Lake, wurden wir von einem kapitalen Wapiti-Hirsch aufgehalten, welcher vergnüglich am Straßenrand dahintrabte.
Wer sagt es denn, das Wetter wird immer besser. Schon lässt sich die Sonne sehen und damit die gigantischen Berge und Gletscher. Alles erstrahlt in einem nicht gekannten Licht und Farbenvielfalt. Das ist also der Anfang des „Indian-Summer“.
Nach dem notdürftigen Mittagessen gönnten wir uns am Abend einmal Essen zu gehen. Natürlich wählten wir Steak. Die Alberta-Steaks sollen die besten sein in Kanada. Wieder zu Hause angekommen, ernannte mich Horst zum Convoy Commander. Dem wollte ich natürlich gerecht werden.
Am anderen Tag, Di, 05.09., stand ein Ausflug zum Maligne Lake und eine Wanderung im Maligne Canyon auf dem Programm.
Unterwegs sahen wir Bighornschafe und natürlich Natur pur. Nach einem Abstecher auf dem sogenannten Bärenweg, welcher stellenweise schwierig zu befahren war, von dem man aber die herrlichsten Fotos machen konnte, diesmal ohne Bären, ließen wir den Tag am Barbecue, bei Bier und eingelegten Steaks und viel Spaß ausklingen.
Am anderen Morgen beim Brötchenholen bemerkte ich, dass sich der Schnee auf den Bergspitzen um Jasper schon wieder ein wenig zurückgezogen hatte. Also nichts wie los.
 
     
 
Nach dem Ticketkauf fürs Rufting am Nachmittag für Horst, Stephan und Günter, begleitete ich meine Freunde bis zur Seilbahn, welche zum Hausberg von Jasper, dem „Whistlers“, fuhr. Eine herrliche Sicht ermöglichte die schönsten Fotos zu machen. Nach dem geplanten Rufting nutzten wir die Gelegenheit eines Ausrittes in den Wäldern oberhalb Jaspers. Gelächter kam auf, als ich ein Pferd bekam, bei welchem ein Fliegenschutz um den Kopf gebunden war. Es sah aus wie eine Araberstute. Da noch genügend Zeit für Unternehmungen blieb, fuhren wir noch zum Mt. Edith Cavell, meinem Lieblingsberg, um zum Gletschersee zu wandern.
 
     
am Grizzly -Trail                                                                                                                          Jasper
     
Pyramid                                                             Jasper vom Whistler aus
     
Rufting                                                                Athabasca-River mit Pyramid                        Reitausflug                                                  Sammy
     
am Mt. Edith Cavell                                          und Engelsgletscher                                                                             am Maligne Canyon
                                                                                 
                                                                               am Pyramid-Lake                                            kanadisches Abendbrot
 
Am Abend gab es dann Würstchen und Californische Bohnen zur Auswertung des ereignisreichen Tages. Nun kam auch Yvonne auf ihre Kosten, die die ersten Lebenszeichen von Stephan erhielt. Leider war das für mich der letzte Abend mit Horst und Gisela, denn nach dem Ausflug zum Athabasca Glacier sollten sich unsere Wege trennen. Auf dem Weg dorthin, nichts ahnend, bekamen wir plötzlich die weisen Bergziegen zu sehen, die es nur in den Rockies gibt. Eine ganze Herde bewegte sich am Abhang rechts der Strasse, um Mineralien zu fressen. Man sieht sie sonst auch nur selten, tennisballgross, an den Steilwänden der Berge.
Nach dem Schneebusausflug auf dem Athabasca Icefield, verabschiedeten wir uns von Horst und Gisela, die sich Banff und Lake Louise anschauen wollten.   
Etwas Pech für sie, denn so bekamen nur wir den großen, beerenfressenden Schwarzbären am Wegesrand zu sehen, bevor wir zum Sunwapta Fall wanderten. Idyllisch war es auch auf der Wanderung zur Insel im Pyramid Lake.
Der letzte Abend für mich in Jasper klang aus mit einem Stadtbummel, dem Grillen von Steaks und einem Kneipenbesuch mit Günter und Stephan. „Schade, wenn man sich nicht verstehen kann“, schimpfte Günter, dessen Englisch nicht für einen typischen Kneipenbesuch ausreichte. Ein Lächeln konnte der Barkieper nicht unterdrücken.
 
        
  auf dem Icefield-Parkway                               die weißen Ziegen der Rocky Mountains                                                  Athabasca Icefield
     
Unsere Gruppe                                                  am Sunwapta Fall                                                                     Schwarzbär am Wegesrand
     
 
Miette Hotsprings, ein aus einer schwefelhaltigen heißen Quelle gespeistes Bad, war das letzte gemeinsame Ausflugsziel von mir mit Familie Schleicher am Freitag, denn Sie verlebten noch eine Woche in Kanada, bis auch sie, aber mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, die Heimreise antreten sollten. Nach der Verabschiedung fuhr ich Richtung Edmonton, denn ich sollte noch einmal bei Lieselotte vorbeikommen. Noch einmal schaute ich zurück auf die wunderschöne Bergwelt der Rocky Mountains, bis sich vor mir die weite Ebene der Prärie ausstreckte.
„Eigentlich könnte ich ja noch einmal bei den Büffeln im Elk Nationalpark vorbeischauen, also aufs Gas“, so dachte ich es mir. Leider hatte ein Sherriff eine andere Meinung und brachte mich durch Blaulicht zum Stehen. „Your Speed is to high, you are not in Germany, o.k.?“
Nachdem ich ebenso mein o.k. gab und er meine Papiere überprüft hatte sowie sich nach dem Grund und Ziel meiner Reise erkundigte, konnte ich glücklicherweise unbehelligt meine Fahrt fortsetzen. Im Park angekommen, suchte ich vergeblich nach den Herden, die wir noch ein Jahr zuvor sahen. Bei den Büffeln hatte sich Nachwuchs eingestellt. Die Tiere waren sehr verstreut und aggressiv und so sah ich nur ein paar vereinzelt grasen.
Gegen 17 Uhr traf ich bei Brennes ein. Wie immer wurde ich herzlich aufgenommen. Lieselottes Sohn Dieter mit Familie und Tochter Regina sorgten ebenso wie alle Anderen für ein familiäres, freundliches Klima. Selbst Margarete freute sich über die Urenkel und den „Herrn von Meusebach“, wie sie immer sagt.
Nach einem Spaziergang mit Sammy und dem Frühstück verabschiedete ich mich von Brennes, den ich sehr dankbar bin für die Bewirtung und Aufenthaltmöglichkeit in Kanada und trat die Rückfahrt nach Calgary an. Etwas wehmütig sah ich in der Ferne schon die Rockies, zu den es mich immer wieder hinzieht. Nach einer Fahrt durch die Innenstadt von Calgary, bei der ich auch den berühmten Saddledome sah, das ist das Eisstadion, checkte ich im Flughafen ein.
Nach dem Überflug über die Rockies, die wieder ziemlich zugezogen waren, und einem Zwischenstop in Vancouver und London, traf ich wieder in Frankfurt ein, wo ich schon sehnsüchtig erwartet wurde. Auf Familie Schleicher wartete ich eine Woche später vergebens. Nach ersten telefonischen Erkundigungen über den Verbleib unserer drei Vermissten in Kanada, meldete sich Günter, Gott sei Dank, zu mitternächtlicher Stunde aus Frankfurt. Es stellte sich heraus, dass Sie in Vancouver festsaßen. Ein Stein war uns vom Herzen gefallen. Auch der Kontakt zu Beckers ist natürlich nicht abgerissen. Und schon im Oktober besuchten sie uns in Meusebach. Sie waren angenehm überrascht von unserer schönen Heimat und der Gastfreundschaft. Besonders der Kanonenschuß im alten Landsknechtdorf war ein Höhepunkt. Beim gemeinsamen Ausflug in den Thüringer Wald mit Familie Becker und Schleicher kam wieder Kanadastimmung auf. Am Abend beförderte mich Horst symbolisch zum Captain. Neuerdings besteht auch Internetverbindung zu Florida.
 
Es war wieder ein schöner Trip nach Kanada.
Und so langsam kommt wieder Sehnsucht auf.
 
Bis zum nächsten Mal    Der Convoy Commander         Wieland Daßler
 
Meusebach, den 20.11.2000
 
 
 
 

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