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“Akuna Matata - Kein Problem”
 
 
 
 
 
 
Ein Reisebericht über eine Keniareise 2007 von Wieland Daßler
 
 
 
Schon viel gehört über dieses Land und zusätzlich inspiriert durch die Geschichte der Corinne Hofmann - „Die weiße Massai“ - zog es uns diesmal nach Kenia. Unsere Mauritius-Bekannten aus Ifta schwärmen nur so vom weißen Sandstrand, den wilden Tieren und den Menschen. Wie immer begann ich schon recht früh, mich mit den Gegebenheiten, den besten Aufenthaltsorten, den besten Reisezeiten u.v.m. auseinander zu setzen.
Auch mein Bruder war schon vor einigen Jahren dort und gab dienliche Hinweise hierzu.
Mitte Juni bis Anfang Juli, also nach der Regenzeit und vor der großen Sommerreisewelle, sollte eigentlich für uns die günstigste Zeit sein, auch finanziell gilt es ja als Nebensaison.
Zu den Vorbereitungen gehört natürlich auch eine entsprechende Vorbeugung vor Krankheiten wie: Malaria (8x1/Wo Lariamtabletten,1Wo vorher beginnend), Gelbfieber (Impfung), Hepatitis (Impfungen), sowie die allgemeinen Sachen wie: Mückenschutz, Sonnenschutz und die kleine Reiseapotheke.
 
Das Reisegebiet sollte die Südküste sein, da durch die Regenzeit schlammfüllende Flüsse im Norden ins Meer strömen und ein Baden nahezu unmöglich machen.
 
Durch die Iftaer wurde uns das „Africana Sea Resort“ empfohlen, ein kleineres, familiär geführtes Hotel im Bungalowstil.
Nun noch den günstigsten Reiseanbieter finden, die Preise vergleichen, nahezu perfekt mit „www.holiday-check.de“ im Internet.
Doch die Hotelbewertungen der Gäste versprachen nicht mehr so viel Gutes, denn diese Anlage stand vor der unmittelbaren Generalüberholung und so waren wir froh, als uns der Reiseveranstalter ein anderes, vom Niveau höhergestelltes Hotel der gleichen Kette, unweit von diesem anbot, das „Safari Beach“. (bei ITS 1225,-€/P/3W/AI) 
 
Begleitet von Dieter und Petra Schulze aus Meusebach sowie Dieters Schwester Inge-Lore starteten wir am 15.06.07 um 23 Uhr 45 vom Frankfurter Flughafen mit einer Boing 767-300 von Condor nach Mombasa, Flugzeit 8 Stunden 15 Minuten(also mit Zeitverschiebung Landung am 16.06. um 9.00 Uhr).
Normalerweise ist der Transfer in 1,5 Stunden abgewickelt, aber durch einen Stau in Mombasa erreichten wir unser Hotel erst um ca. 14 Uhr.
 
     
  
Während eines Begrüßungstrunkes konnten wir bequem einchecken. Unser Wunsch, zusammen zu wohnen und in der oberen Etage, ging nicht auf. Dieter und Petra mussten zwei Tage später das Zimmer wegen Wassermangel wechseln, doch um alles wurde sich rege bemüht, die Gäste zufrieden zu stellen.
Wir bekamen auch noch eine Suite, da wären wir eigentlich alle zusammen untergekommen und einen kleinen Pool mit Bar hatten wir auch noch vor der Tür.
Ein sehr schöner Park, da wo die 2-stöckigen Rundbungalows stehen, immer gepflegt durch die hauseigenen Gärtner.
Doch auch Untermieter waren zahlreich vorhanden. Neben riesigen Tausendfüßlern (Mombasaexpress), Spinnen und Fröschen durchstreiften ganze Pavianherden regelmäßig die Anlage, um nach Fressbarem und fütterfreudigen Gästen zu suchen.
Ein erster Rundgang durch die Anlage endete am Strand. Es waren nur wenige Gäste da, das konnte man an den vielen unbelegten Liegen auf der Strandwiese sehen. 
 
 
 
Und da waren sie auch schon, die viel berüchtigten und zitierten Strandboys, die nervigsten aller Nervigen.
Schon waren wir dran, „Tsambo, wie geht’s, erste mal in Kenia?“, Wie ist deine Name?, „Habe beste Angebot Safari, auch mit Glasbodenboot du kommen zu mir!“.
Und schon standen so 6 Mann um uns herum. Schlüsselanhänger, geschnitzte Tiere, Stoffe und was weiß ich nicht alles, so ist die Begrüßung auf kenianisch und es sollte sich über den ganzen Urlaub erstrecken, dieses Auflauern und lästige Begleiten sogar bis ins Wasser. Für viele ist das der Hauptgrund, nicht gleich wieder dieses Land zu besuchen, denn es hat so viel Schönes zu bieten, aber auch Armut, Schmutz und Krankheiten, an denen jährlich Tausende sterben müssen.
Nach Auskunft eines Einheimischen ist die Malaria, Schlafkrankheit und Gelbfieber auch an der Ostküste verbreitet, an denen vor allem viele Säuglinge sterben müssen.
Am nächsten Tag lud uns dann der Reiseveranstalter zur Begrüßungszeremonie ein. Ein Bus holte uns ab und in einem nahegelegenen Ausflugslokal konnte man viel Nützliches erfahren und es gab auch noch eine kleine Tanzshow Einheimischer. Also schon mal ganz gut, wenn die örtliche Reiseleitung stimmt.
Über das Hotel selbst können wir uns nicht beklagen. Täglicher Bettwäschewechsel, Handtuchwechsel (aber durch fehlendes, duftendes Spülmittel etwas modriger
Geruch !!), sauberer Toilettenbereich und ab und zu einmal Blumen auf dem Bett. Auch das Essen war schmackhaft und reichlich vorhanden, auch wenn ich die Köche einmal ermahnen musste, als eine Fleischportion etwas mager ausfiel und sie keine Lust mehr hatten weiter zu brutzeln.
Als ein Problem sehe ich die ständig anwesenden Katzen zu den Mahlzeiten, aber das liegt an den Gästen selbst. Durch das ständige Füttern bekommt man sie natürlich nicht da weg und manche Gäste kaufen sogar regelrecht Fertiggerichte, weil es ihnen ja so schlecht geht!!?? Das einmal ein Affe vorbeikommt und ein Brötchen oder Banane klaut ist dagegen ganz normal. Ohne die offenen Türen hält man es vor Wärme eben nicht aus. Aber Vorsicht, nicht versuchen Fressbares zurück zu halten oder es ihnen wieder weg zu nehmen. Blitzschnell haben sie Einen angesprungen und gebissen oder gekratzt. Dann sollte man schleunigst zum
 Arzt gehen und sich gegen Tollwut impfen lassen.
 
   
 
Man ist also bemüht, es den Gästen gut gehen zu lassen. Man wird regelmäßig am Tisch aufgesucht und nach dem Befinden gefragt und ob man Probleme hat, die man später am Gästeservice anbringen kann.
Etwas lästig ist das ständige unterschreiben der All-Inclusive-Quittungen, aber daran kann man sich auch gewöhnen.
 
Am Sonntag bekamen wir dann auch noch Besuch. Die Iftaer hatten uns einen Einheimischen empfohlen, der sie zur Safari begleitet hat, sein Name ist „Oliver“ und da er so groß und stämmig ist, wurde ihm der Spitznahme “Oliver Kahn“ zugesprochen.
Wir handelten mit ihm einen guten Preis aus und buchten 2 Ausflüge, einmal eine
3-tägige Safari nach Tsavo-Ost und West und einen Schnorcheltrip auf die Inseln Wasini und Kisite.
Er war früher als Strandjunge tätig und seit man das „Africana“ schloss, arbeitet er bei einer Schweizerin als Reisevermittler und lebt von den spärlichen Vermittlungsprämien und den Trinkgeldern der Gäste.  
Leider bekam Elvira Durchfall, Fieber und Magenkrämpfe und bei mir ging das auch schon los, so dass wir uns in die „Diani Beach Klinik“ bringen ließen.
 
                                                                   
 
Nach ersten Untersuchungen hatten wir einen Infekt und sollten an den Tropf, da dies am wirksamsten ist. 4-6 Stunden sollte es dauern, sagte uns der Chef Dr. Reyki, doch nach der 3. Flasche erkundigte ich mich nach dem weiteren Verlauf, denn man zeigte uns schon die Abendmenükarte. Nach weiteren Diskussionen entlies man uns(aber ungern) gegen 18 Uhr und bestellte uns aber gleich wieder für den anderen Tag. Eine Besserung war sofort zu spüren. Die Magenkrämpfe wurden durch ein Pulver (in etwas Wasser aufgelöst) bekämpft, das Fieber war auch weg und der Durchfall, na ja, Pole pole, langsam langsam.
 
                                                                                                           
 
Am anderen Tag holte uns pünktlich 9 Uhr das Krankenauto ab und schon lagen wir wieder an der Flasche. Nur eine kleine Infusion sollte es noch geben, aber es lagen schon wieder einige Flaschen da. Im Keller schlug immer Einer mit einem Hammer, wahrscheinlich Baustelle, was sehr nervig war und gegen Mittag hatte ich die Faxen dicke. Ich zog mich an, ließ mich von der abgelaufenen Flasche trennen und begann einen Sitzstreik. Elvira hatte noch eine verpasst bekommen, so dass ich noch wartete. Der amtierende Arzt „Reyki“, böse Zungen behaupten er ist nur Klinikbesitzer und nicht einmal Arzt, war in Mombasa und deshalb musste er konsultiert werden. Nach dessen Einverständnis konnten wir zurück ins Hotel, aber am nächsten Tag noch eine kleine Infusion. Und so geschah es, der Arzt gab uns dann noch Tabletten mit und entließ uns endlich aus diesem Unheil. Ob es nun Geldhamsterei war oder nicht, uns ging es wieder gut und waren vorbereitet auf unsere Expedition ins Tierreich. Übrigens hatten viele Hotelgäste Magen- und Darmbeschwerden. Die meisten kauften sich im Hotelshop kleine Tütchen mit dem berühmten Pulver.
 
Am 2. Montag unseres Urlaubes holte uns Oliver und der Fahrer Mawende pünktlich  5 Uhr im Hotel ab und es ging mit der Fähre nach Mombasa und weiter auf der Staatsstrasse Richtung Nairobi. Man braucht gar nicht versuchen die Schlaglöcher zu zählen, doch nach 20 Kilometern hat man es geschafft, es wurde ruhiger.
„Es ist besser wir machen erst Tsavo-West, da haben wir es am letzten Tag nicht mehr so weit zurück“ meinte Oliver, der noch einige Geldgeschäfte unterwegs nach Mombasa erledigte. Da flogen die Scheine nur so rüber und nüber.
Bevor wir in den Nationalpark Tsavo-West abbogen, zeigte uns Oliver eine Eisenbahnbrücke. Hier wurde der Film mit Michael Douglas “Der Geist und die Dunkelheit“ gedreht, in dem Löwen als Menschenfresser wüteten.
Ein steiniger Weg führte uns über hügeliges Gelände in die Buschsavanne hinein. Schon sprangen die ersten Antilopen verschiedener Größen und Arten über den Weg.
 
 
Das Dach war nun aufgeklappt und erste Aufnahmen mit Kamera und Video wurden gemacht. Erster Elefantenkot versprach Verheißungsvolles und da sahen wir schon die ersten Elefanten, sehr scheu und doch immer bereit für einen Angriff. Die nach vorn gestellten Ohren zwangen uns erst einmal zur Weiterfahrt.
Jetzt ging es in Serpentinen hinauf in die Berge, ungefähr auf 1000m. Angenehme Kühle versprach einen guten Tagesausklang. Auf der linken Seite sahen wir dann unsere erste Lodge, die „Ngulia-Lodge“. Eine gut überschaubare Grasebene, mit direkter Wasserstelle vor der Lodge, bot eine eindrucksvolle Kulisse mit Büffeln, Elefanten und Antilopen.
Viele Paviane begleiteten uns bis zur Lodge und nach dem herzlichen Empfang bezogen wir unsere erste Bleibe.
Diese bot neben einem Swimmingpool auch eine Aussichtsplattform mit Fernrohr, zur Beobachtung einiger Wasserstellen in der unteren Ebene. Und genau dahin ging unsere abendliche Pirsch. Das seltene Nashorn entdecken, welches hier besonders unter Schutz steht, war unser Ziel. Schon lauschten unsere zwei Begleiter aufmerksam dem Funkgerät, ob nicht vielleicht ein anderer Bus schon welche entdeckt hat. Und wer sah das Erste, Elvira, Holzauge sei wachsam! Was für ein Brocken, es war sehr beeindruckend. Und man ließ sich Zeit die anderen heranzuholen.
Im Hotel angekommen, wartete schon das Essen auf uns.
Das Essen war sehr gut und danach konnte man einfach nicht mehr von der Terrasse weg, denn eine Herde nach der anderen besuchte die Wasserstelle.
Ein besonderer Leckerbissen war dann das Erscheinen zweier Leoparden, die sich ein Ziegenbein teilten, was man vorher aufgehängt hatte.
Auch nach dem Schlafengehen hörten wir immer wieder das Trompeten der vorbeiziehenden Elefanten.
 
  
  
 
Der nächste Morgen war kühl und nach dem sehr guten Frühstück, ließen wir das Dach unseres Busses noch eine ganze Weile zu. Wieder sahen wir Büffelherden, Zebras, Elefanten, Antilopen und Wasserböcke. Am farbenprächtigsten waren jedoch die Strauße.
 
  
  
 
Beim Überqueren einer Bergkette sollten wir eigentlich den Kilimanjaro sehen, doch Sonnennebel hüllte ihn vollkommen ein.
Dort, wo das Gletscherwasser des Kilimanjaro nach 100 km wieder zu Tage tritt in „Mzima Springs“, sahen wir dann im klaren Wasser Nilpferde und Krokodile. Hier an der Grenze zu Tansania wird man mit Maschinenpistole auf dem angelegten Pfad begleitet. Wenn man in einen Ponton hineinsteigt, kann man die vielen Fische und die Hippos von unten sehen. Von hier bekommt Mombasa Trinkwasser, entspringt der Tsavo-Fluss, der dem Nationalpark seinen Namen gibt.
 
  
  
 
Nach 10 Minuten Fahrt mussten wir wieder zurück, Inge-Lore hatte ihre Jacke vergessen.
Wir wechselten nun vom Tsavo-West in den Tsavo-Ost NP hinein. Hier wird die Vegetation etwas offener bis hin zu offenen Grassavannen, dem Jagdrevier der Löwen und Leoparden. Der Löwe fehlt uns noch, dann haben wir die „BIG 5“ von Afrika gesehen. Es sind: Löwe, Büffel, Leopard, Nashorn und Elefant.
Und da kam auch schon ein Funkspruch, nachdem wir unser neues Nachtlager, ein Zelt mitten im Busch, im „Ndololo Camp“ bezogen hatten: „Löwen gesichtet“.
Wie ein Blitz sauste der Kleinbus die schmale Schotterpiste entlang, bis wir so an die 10 Kleinbusse entdeckten, dessen Passagiere alle in eine Richtung sahen und wie wild fotografierten und filmten. 3 Löwinnen versuchten sich an eine Straußenfamilie heranzupirschen. Es war ein guter Kilometer bis dorthin, doch bald schon bemerkten sie die Jäger und machten sich von Dannen.
Dieser 2. Safaritag endete mit einer Wanderung in den Busch hinein. 2 Massais führten uns um das Camp herum und erklärten uns allerhand. Löwenkot, etwa 1 Tag alt, Elefanten im Fluss, Paviane, Diktiks (kleine Antilope) und Impalas. Als eine besondere Ehrerbietung schnitten sie einem verendeten Bussard die Krallen ab und schenkten sie uns.
 
    
 
Und auch in diesem Camp klauten uns die Affen das Essen, doch das war für Elvira noch nicht so schlimm wie ein ganz bestimmter Mitbewohner im Zelt, ein Frosch, den hat jede Wasserstelle, also auch die Toilette, aber das hab ich ihr erst hinterher erzählt, dass unser auf der Toilettenbürste saß und ich ihn unter das Becken verscheuchte.
Als es Nacht wurde, konnten wir nur in Begleitung eines Massais die Zelte aufsuchen. Ab 23 Uhr stellte man das Elektroaggregat ab und wir saßen im Kerzenlicht im Bett und lauschten den Geräuschen. Wieder trompeteten die Elefanten und die Hyänen heulten unweit unseres Nachtlagers. Ich glaube, wir haben nur wenige Augenblicke schlafen können, so spannend war das Ganze. Arme Inge-Lore, sie musste ganz alleine im Zelt schlafen.
Am anderen Morgen sollte es zeitig losgehen. 6 Uhr standen wir zum Frühstück bereit, doch unsere Führer schliefen noch. Normalerweise ist der Ablauf so, das man nur einen Kaffee trinkt, eine Frühpirsch unternimmt, um später zurückzukehren und das richtige Frühstück einnimmt. So taten es alle anderen Busse, aber wir nicht. Wir warteten bis alle weg waren und frühstückten gleich.
Gegen 7.30 Uhr begannen wir unsere Weiterfahrt durch den Tsavo-Ost NP. Wir haben dadurch viel mehr Zeit gewonnen und können uns länger mit den Tieren beschäftigen. Darauf sollte man bei der Buchung achten, dass man nicht die Gäste austauscht und man einen halben Tag im Camp sitzt, sondern das man einen Bus für sich alleine hat.
Wieder konnten wir unzählige Elefanten, Zebras, Antilopen, Gazellen, auch Giraffengazellen, Giraffen, Impalas, Wasser- und Springböcke, Büffel, Paviane und Löwen sehen und auf Bild und Film festhalten.
 
  
  
 
Nachdem wir den Park verlassen hatten, hielten wir an jener Raststätte an, wo wir schon auf der Hintour unsere Lunchpakete leerten und Kaffee tranken. Ich dachte so, da ist doch eigentlich ein Mittagessen noch mit vorgesehen, doch hier gab es keins. Nach einer Weile suchte ich nach unserem Führer und Fahrer und fand sie im Nachbargebäude, einer dreckigen und verqualmten Garküche wieder und ich traute meinen Augen nicht, sie aßen quietschvergnügt zu Mittag und wir sollten Hunger leiden. Da war ich etwas sauer und stellte sie zur Rede. „Wir könnten ja eine Schüssel mit Lammfleisch bekommen“ sagte Oliver. Ich bedankte mich und gab ihm zu verstehen, dass man in so einer dreckigen Klitsche nur noch krank wird.
Als weitere Ausrede gab er an, er hätte ja in der Voi-Lodge Mittag für uns bestellt, aber wir hätten ja auch viel Wild gesehen und somit sind wir weit davon entfernt. Das mag verstehen wer will, wir jedenfalls nicht. Wir gaben unserer Enttäuschung den richtigen Ausdruck, so eine schöne Safari mit einem etwas enttäuschenden Ende?
Bei unseren Mitstreitern herrschte reges Interesse, ein Massaidorf zu besichtigen. Auf halbem Weg nach Mombasa bogen wir rechts ab und wurden vom Dorfältesten mit dem Hinweis auf 10,-€ Eintritt begrüßt.
Elvira zog es vor, im Bus zu warten.
Man führte uns im Dorf herum und erklärte uns alles, wie man hier lebt und wohnt.
Die kleinen Hütten wurden mit Kuhdung abgedichtet und waren für mich etwas zu klein, um das Innere näher zu studieren.
Manche Kinder wiesen Spuren von frischen, runden Brandmalen auf. Das wäre normal, genau so, wie die Beschneidungen von Jungen und Mädchen, sagte man uns.
Wir haben da eine etwas andere Auffassung, aber was sich über Jahrtausende hinweg so für normal erweist, kann eben nur mit viel Geduld und Mühe geändert werden.
Man zeigte uns, wie man mit zwei Holzstücken, Elefantenkot und einem trockenen Grasbüschel Feuer macht. Auch den Dorfvorstand durften wir begrüßen. Zum Schluß fanden sich immer mehr Massais im Dorf ein, nachdem man mit Tanz und bestimmten Geräuschen die in der Umbebung befindlichen Männer verständigte.
Viel Spass haben sie, wenn man Fotos mit Ihnen macht und sie uns nahe sein durften.
Einige boten auch Ihre Waren feil und wollten mit unseren Armbanduhren tauschen.
 
  
  
 
 
 
Petra hatte da noch einen besonderen Leckerbissen zu bieten. Sie schenkte einigen jungen Massais Zaubertafeln.(Schrift geht nach aus-und einschieben weg!).
Das hatten sie noch nicht gesehen. Ein solcher Zauber weckte selbst in Ihnen etwas Staunen.
Nachdem wir nun bei der Weiterfahrt wieder an unseren Hunger erinnert wurden, kaufte Oliver vor Verzweifelung, nach Anraten von Inge-Lore, in Mombasa ein paar Bananen und lud uns in ein Stadtrestaurant ein, doch wir wollten nur noch ins Hotel zurück.
Wir messen diese Safari nicht am gescheiterten Mittagessen, aber hier erkennt man eben, dass der so kameradschaftlich scheinende Oliver eben auch nur ein Strandboy und ein Gauner ist. Dieses Mittagessen haben sich die zwei schon wieder in die eigene Tasche gesteckt. Not macht eben erfinderisch und das sollte nicht das letzte Mal sein.
Wir genossen also wieder ein paar Tage im Hotel. Beeindruckend, wie einer der Gärtner auf die Palmen kletterte, um Kokosnüsse abzudrehen. Wir ließen sie uns dann für 1 Dollar schmecken. Und wieder lernten wir neue nette Menschen kennen, mit denen wir noch viel Spaß in den letzten Tagen haben sollten.
 
 
Für umgerechnet 6,-€ ließen wir uns mit einem Glasbodenboot auf die vorgelagerte Sandbank mit Außenriff fahren. Hier kann man recht gut schnorcheln. Doch es war wie verhext, da waren doch, ich glaub es kaum, ebenfalls Strandverkäufer.
 
Mit dem Telefonieren, das ist ja auch so eine Sache, recht teuer so ein Gespräch nach Deutschland, da kann man für ein kurzes Telefonat mal gut und gern 20,-€ loswerden. Eine billigere Variante ist dann eine örtliche SIM-Card, die man bei Bedarf immer wieder aufladen kann. Die gibt es im Hotelshop für 6,-€. Ein kurzes Gespräch (10 min) kostet dann ca. 3-4,-€ mit „Safari Com“.
 
In der letzten Woche wollten wir eigentlich über Wasini nach Kisite, einer kleinen Insel, ca. 1 Bootsstunde von Wasini entfernt, zum Schnorcheln. Aber Oliver riet uns ab, denn das Meer war sehr unruhig. Elvira blätterte im Reiseführer und fand die Lösung. Unweit der Strände erstreckt sich ein kleinerer Naturpark „Shimba Hills“, in welchem die unter besonderem Schutz stehenden Säbelantilopen leben. Wir tauschten mit einer kleinen Zuzahlung also die Reise und begaben uns wieder mit Oliver und Mawende dorthin.
 
Schon vor dem Parkeingang sahen wir die ersten scheuen Waldelefanten. Die Wege waren auf Grund einiger Niederschläge frisch geschoben. Büffelherden säumten den Weg zu einer Aussichtsplattform, wo man eigentlich einen schönen Blick auf den Indischen Ozean genießen kann, aber es regnete leicht, so das uns dieser verwehrt blieb.
„Jetzt zu den Wasserfällen“ meinte Oliver und Mawende bog auf eine nichtgeschobene Piste ab, dessen Seitenränder metertief ausgewaschen waren. Wie Schmierseife war die Oberfläche und nach 1 km neigte der Bus dazu, in den Graben zu rutschen.
Wir stemmten uns mächtig dagegen. Die Oberfläche wurde von Mawende mit dem kleinen Spaten abgetragen und Oliver haute mit der Machete einige Zweige ab, um sie in die Fahrrinne des Busses zu legen. So ging das ungefähr eine Stunde bis wir wieder frei waren. Da schmeckte das Mittagessen in einem Baumhotel noch mal so gut.
 
  
  
 
Natürlich haben wir wieder Elefanten und die Säbelantilopen gesehen und zum Abschluss konnten wir sagen: “Wir haben den richtigen Entschluss gefasst und haben einen schönen Ausflug erlebt“. Das die Zwei nur 4 Personen bei Ihrer Chefin abgerechnet haben ist Ihr Problem. Wieder etwas für die leere Hauskasse!
Oliver besuchte uns dann noch einmal im Hotel. Er brachte einen kleinen Garofen für Petra mit. Diesen bezahlte sie mit ihrem Handy nebst Karte. Wir bekamen noch ein paar Naturschwämme, schenkten ihm ein paar Sachen und Kleinigkeiten für seine Familie und nach einer Cola verabschiedeten wir uns bei ihm. Trotz einiger Unschönheiten würde ich immer wieder bei ihm buchen und mit ihm zur Safari fahren. Geld hat er z.B. immer für den Höchstkurs für uns getauscht. Oliver weiß übrigens nicht, wann er genau geboren ist. Seine Mutter hat ihn im Busch bekommen und das kann sie nur schätzen, welches Jahr das war.
 
Nun gut, ob wir ihn noch einmal sehen werden, müssen wir abwarten. Sollte sich etwas im Umfeld zum Guten verändern und die Strandboys verschwinden, könnte man mit einer Neuauflage eines Keniaurlaubes liebäugeln. Man müsste eine Strandpromenade bauen und den Verkäufern ordentliche Bedingungen schaffen. Gleichzeitig ist die Verbesserung der Straßenverhältnisse unumgänglich. Manchmal fragt man sich, wo die Gelder für die Afrikahilfe geblieben sind, die sicher auch für den Aufbau der Infrastruktur gedacht waren. Sieht man die erbärmlichen Zustände, vor allem, wie die Menschen dort noch hausen müssen, fragt man sich, ob die erste Jahrtausendwende schon da war.
Nun noch einmal zurück zum Hotel. Da war ja noch das mit dem Internet, wäre gern mal drin gewesen, aber 20ct/min? In Mombasa kostet es 40ct/Std !
Massagen kann man in Anspruch nehmen für ca. 120 KS (15,-€). Alternative, man geht Richtung Baobab-Hotel, auf halbem Weg biegt rechts eine kleine Gasse ab. Da ist eine Einheimische, die in guter Qualität die Hälfte vom Geld, wie im Hotel nimmt.
Ein Friseurstudio ist auch noch im Hotel. Bisschen umständlich ist die Toilettenbenutzung, wenn man auf der Liegewiese ist. Da muss man durch den Hauptgang der Empfangshalle, zwischen Empfang und Speisesaal gehen.
Noch ein Tipp. Da man überall Trinkgelder erwartet und man wenig Kleingeld erhält, macht es sich gut, im Vorfeld 1 Dollarnoten zu besorgen. Kellner, Putzbrigade, Kofferträger, Barkeeper, Handtuchausgabe und Viele mehr kann man so zufrieden stellen.
  
Ein Kellnerlehrling hatte Zahnschmerzen und ich beobachtete, dass er sich schon einige Tage immer wieder Tabletten geben ließ. Ich fragte Ihn was er denn für ein Problem hat?
„Ein Loch, welches eine Füllung haben muss“, antwortete er. „Was kostet denn das?
„ Na ca. 1000,-KS (12,-€), aber er bekomme nichts vom Hotel”. „Wenn ich das Geld hätte, würdest Du Dir das machen lassen, wir gehen dann mit?“. „Ja“, sagte er.
Schnell hatten wir 1600,-KS zusammen und fuhren zum 1.Zahnarzt. „Gestorben, geht in die Diani Beach Klinik“. Dort angekommen schickten wir Ihn hinein, um nach den Preis zu fragen. 2000,-KS kostet es dort, aber wegen Reparatur sollten wir 15 Uhr wieder kommen.
Also etwas essen, da war er begeistert und 15 Uhr war es so weit. Elvira interessierte sich natürlich auch dafür, arbeitet Sie doch hier beim Zahnarzt.
Er war überglücklich, zum Dank schenkte er uns am letzten Tag ein paar Mangos.
 
 
Am Mittwoch vor der Abreise erkundigten wir uns, ob man auch im Hotel ein Fischessen bestellen kann. Mexikanische Gäste hatten sich am Tage einen großen Teller Scambies und Kingbrowns an die Liegen bringen lassen.
Der Chefkoch selbst hat uns beraten. Wir wollten also Hummer, Fischfilet und Kingbrowns als Barbiqiew haben. Die Preisgestaltung war so ausgehandelt:
2 Hummer 40,-€, 3x Fischfilet vom Whitesnapper 20,-€ und 20 Stck Kingbrowns 10,-€ macht zusammen ca. 70,-€.
Am Freitagabend sollte das Ganze in einem Extra-Speisesaal „Island Grill“ stattfinden.
Ich sagte noch „an Hand dieses Abends messe ich die Küche des Hauses !“.
Alles war super vorbereitet, weiße Laken, brennende Kerzen, klimatisierter Raum, eine wahnsinnige Atmosphäre. Alles lief wie am Schnürchen und schmeckte vorzüglich. Auch an Gemüse und andere Beilagen nebst Vorspeise hatte man gedacht.
Als ich aber dann die Rechnung sah wusste ich mich in meiner Meinung wieder einmal bestätigt, „alles Gauner und Halunken“. Statt 6000,-KS stand die Summe von 12600,-KS darauf. Gleich schickte ich die Rechnung zur Prüfung wieder zurück und man brachte sie nach einer Weile wieder mit 11200,-KS.
Wir rechneten Ihnen den, mit dem Chefkoch ausgehandelten Preis vor und verlangten den Chefkoch. Doch der war natürlich nicht da, wie auch kein anderer Verantwortlicher. Ich sagte, das 7000,-KS mehr als genug sein würden.
Man verschwand wieder hinter der Kulisse und nach einiger Zeit und heftigen Debatten zeigte man uns eine neue Rechnung mit 7200,-KS, das waren ca. 83,-€. Damit konnten wir leben, obwohl es auch nicht in Ordnung war, aber wir bezahlten und hatten unsere Ruhe. Das müsste man in Deutschland einmal erleben, von 147,-€ auf 83,-€ runtergehen.
Da waren doch wieder welche, die ihre Hosentaschen füllen wollen und gerade die Kellner, die mit den Gästen am meisten geredet und sich hervor tun wollten. Die, die die meisten Trinkgelder eingesteckt haben, weil sie das Getue gut konnten.
Mit dem Satz „Akuna Matata“ (Alles kein Problem) verabschiedeten uns diese zwei Gangster aus dem Island Grill, wo sicher schon Einige über den Tisch gezogen wurden.
Hier erkennen wir den Unterschied zu Asien, wo sich so etwas Niemand erlaubt.
Eher würde man sich die Hände abhacken, wenn man in Bali oder Thailand nicht Wort hält. Ich denke, hier in Kenia gönnt Einer dem Anderen die Luft nicht, da ist Einer des Anderen Teufel.
Man hat es einfach nicht nötig, sich im Urlaub noch zu ärgern, deshalb müssen wir von Kenia erst einmal Abstand nehmen.
 
     
 
  
Asante Sana (Vielen Dank) für die, die es ehrlich meinten. 
 
 
 
 
 
Wieland
 
 

 

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